Die Nacht nach unserer Ankunft in Keflavik war sehr kurz und durchwachsen, weil wir ja erst gegen 1 Uhr schlafen gegangen sind (3 Uhr österreichische Zeit) um 5 Uhr in der Früh Kinder vor dem Fenster herumgeschrien haben. Christian hat mir dann um 7 Uhr einen schwarzen Faule-Eier-Kaffee (wie ich ihn nennen, obwohl man es da gar nicht riecht) ans Bett gebracht. Dann haben wir unsere Sachen zusammengepackt und sind mit dem Taxi zur Autovermietung gefahren. Dieses Jahr haben wir einen Toyota Corolla Cross in dunkelblau, der aber wahrscheinlich bald gleich grau sein wird wie das Auto vom letzten Jahr wegen dem Schmutz. Und treue Blog-Leser:innen wissen was jetzt kommt. Ja, genau, das Auto bekommt einen Namen, nämlich Thorsteinn Toyotason. 😉
Nachdem das Auto beladen war, sind wir losgefahren. Zuerst sind wir noch zum Bonus ein paar Sachen einkaufen gegangen, weil wir ja wieder fast immer Selbstversorger-Unterkünfte gebucht haben. Als wir uns dann auf den Weg zu unserem ersten Programmpunkt, dem Thingvellir Nationalpark, gemacht haben, erhielt ich eine E-Mail mit der Absage des Brotbackens. Aufgrund der starken Regenfälle der letzten Tage ist der Wasserstand des Sees stark angestiegen und hat den Strand, an dem das Brot gebacken wird, überschwemmt. Also beschlossen wir, dass wir uns halt im Nationalpark mehr Zeit lassen.
Und das hat sich auch ausgezahlt, denn es war sehr beeindruckend. Wenn man googelt, findet man folgende Beschreibung: “Þingvellir (Thingvellir) ist ein historischer Ort und ein Nationalpark in Island, östlich von Reykjavík, bekannt für das Althing, das Parlament Islands vom 10. bis zum 18. Jahrhundert. Dort befinden sich außerdem die Thingvellir-Kirche und die Reste alter Steinhäuser. Der Park befindet sich in einer Grabenbruchzone, die durch das Auseinanderdriften von 2 tektonischen Platten entstanden ist. An der Almannagjá-Schlucht wird das an den imposanten Felsspalten und Rissen sichtbar.” (Quelle Wikipedia)
Und wie das in Island halt so ist, da stolpert man alle paar Meter über einen Wasserfall. Ich kann nix dafür, aber wenn sie schon da sind, dann werden sie auch fotografiert. Auch dann, wenn ich – mal wieder – mein Stativ im Auto vergessen habe. Der Öxarárfoss wurde angeblich von Menschenhand geschaffen. Wie auch immer, er ist sehr schön und es drängeln viele Touristen herum, was das Fotografieren mit am Boden aufgelegter Kamera schwierig macht. Und auf asiatische Touristen reagiere ich ja seit gestern sowieso ein bisschen allergisch.
Nachdem wir alles erkundet hatten, ging es zu einem weiteren Wasserfall, der für seine hellblaue Farbe bekannt ist, dem Brúarfoss. Seit einiger Zeit gibt es eine 3 km lange “Straße” dorthin. Ich sage nur so viel, wir waren danach geschüttelt und nicht gerührt. Alter Schwede, so eine Rumpelpiste! Der Wasserfall ist sehr schön, aber eine 7 km Wanderung (die man vor dem Bau der “Straße” absolvieren musste) wäre er mir wahrscheinlich nicht wert gewesen.
Vom Brúarfoss ging es direkt in unsere Unterkunft bei der Secret Lagoon. Wir wussten gar nicht, dass diese Zimmer direkt zur Lagoon gehören. Die Zimmer haben eigene Badezimmer und eine Gemeinschaftsküche. Heute haben wir aber nur mal gejausnet, weil wir hungrig waren (wir sind ja um die Brotverkostung nach dem Backen umgefallen), weil wir nur eine Zimtschnecke und ein paar Zuckerln gegessen hatten. Danach haben wir uns mit einem Gläschen Weißwein im warmen Wasser gemütlich gemacht. Von Zeit zu Zeit spuckt dann der kleine Mini-Geysir um sich. War sehr entspannend und das Beste war, dass wir keinen Eintritt zahlen mussten, weil das beim Zimmer dabei war. Wir haben auch Handtücher von der Unterkunft bekommen, so wurde auch nix geklaut (treue Blog-Leser:innen erinnern sich vielleicht an das Erlebnis in Myvatn letztes Jahr).
So, jetzt lade ich noch ein paar (unbearbeitete Fotos hoch) und werde dann wohl bald gut schlafen.
Bis bald,
Lexe und Christian