Hallo zusammen!
Gestern am Abend sind wir nach einem köstlichen Essen bei Freunden, wieder zum Flughafen gefahren. Dort sind wir durch die Sicherheitskontrolle und haben in der Lounge noch ein Glas Wein getrunken.
Das Boarding fing dann recht zackig an. Da wir ja Business Class geflogen sind, waren wir bei den ersten dabei, die in den Bus durften. In dem Fall war das allerdings kein Vorteil, weil das war ein Saunabus. Da drinnen hatte es gefühlt 50 Grad. Zuerst ist der Bus ewig herumgestanden und dann kaum 2 Minuten gefahren, aber in der Zeit war man durchgebacken.
Danach haben wir es uns auf unseren Plätzen gemütlich gemacht. Plötzlich stand eine asiatische Dame vor mir und starrte mich empört an. Tappselt auf ihr Ticket und zeigt nach oben zur Sitznummer. Denk ich mir, was will die von mir. Ich sitze am richtigen Platz. Fuchtelt sie wieder mit ihrem Ticket und schaut noch empörter. Dann schau ich ihr Ticket an und hab ihr erklärt, dass mit F05 das Gate, an dem das Boarding begonnen hat, und nicht meine Sitznummer 5F ist. Und als ich ihr dann noch erklärt habe, dass sie auf 30D sitzt, hat sie mich fast gefressen.
Die empörte asiatische Dame gehörte anscheinend zu einer größeren Gruppe, die auf den ganzen Flieger verstreut gesessen sind (es gab sogar Durchsagen, ich glaube, auf Chinesisch, dass wir uns eh zuerst nicht sicher waren, ob wir im richtigen Flieger sitzen). Einige davon auch bei uns in der Business Class. Wir heben ab und während des Steigflugs fängt es an, aus dem Gepäckfach zu tropfen. Ein älteres asiatisches Paar steht auf und schaut hilflos in das Gepäckfach. Christian hat sich dann aus seinem Fenstersitz geschält und hat der Stewardess bescheid gesagt. Die sind dann mit Tüchern gekommen und haben gewischt und getrocknet und vermutet, dass das die Air Condition sein könnte. Na bravo! In der Zwischenzeit war ein anderer asiatischer Passagier aufgestanden und hat seinen Rucksack oben rausgenommen und ziemlich angefressen auf den leeren Sitz geworfen. In der Zwischenzeit hatte sich auch schon herausgestellt, dass der Mann des Paares seine Wasserflasche nicht richtig geschlossen hatte.
Schließlich wurde das Essen serviert. Da wir im Hüttenurlaub so viele Schwammerl gegessen haben, haben wir uns gegen den Pilzstrudel entschieden und stattdessen mit Ricotta gefüllte Nudeln mit Ochsenschwanz genommen. Bei meinen Nudeln war der Teig total trocken und das Gemüse war noch sehr bissfest, der Ochsenschwanz war aber wunderbar. Das Panna Cotta war auch gut, was von dem Hummus nicht behaupten konnte, denn der war total fad. Da die Essensausgabe in der Economy Class ja immer etwas länger dauert und das Essenswagerl dann den Gang versperrt, füllte sich plötzlich die Business Class mit einer Karawane von asiatischen Passagieren, die auf’s Klo wollten. Die Stewardess wollte sie zwar nach hinten scheuchen, aber die waren bockig wie Esel. Erst als das Anschnallen-Zeichen anging, weil es leichte Turbulenzen gab, haben sich zwei oder drei dazu überreden lassen, zu ihren Plätzen zu gehen.
Dann kehrte endlich Ruhe ein. Ich hab ein bisschen gedöst, aber so richtig schlafen konnte ich nicht, weil ich ja meine Medikamente für den Landenanflug nehmen muss, bevor der anfängt. Die Stewardess hatte die Flugzeit mit 3 Stunden 20 Minuten angekündigt, der Pilot hingegen mit 3 Stunden 50. Hm, ja wem jetzt glauben? Im Zweifelsfall glaubt man die kürzere Zeit. Aber beide sollten sich bei der Flugzeit getäuscht haben. Was war also geschehen? Es kommt ja immer eine Ansage, wenn der Sinkflug beginnt. Da fange ich an, Kaugummi zu kauen und auf jedes noch so kleine Zwacken in den Nebenhöhlen zu achten. Da nix kam, haben Christian und ich nach den Vulkan Ausschau gehalten. Es war allerdings total neblig. Schließlich sahen wir den Flughafen. Und dann 1 Minute (in Worten EINE MINUTE) vor dem Aufsetzen, springt ein asiatischer Passagier aus der ersten Reihe auf und will zum Klo. Die Stewardessen haben aufgeschrien, dass er sich hinsetzen soll. Ein erster Schreck ließ ihn zögern, aber dann machte er einen Satz (den man dem alten Knacker gar nicht zutrauen würde) und sperrt die Klotüre zu. 10 Sekunden später reißt der Pilot die Maschine nach oben und startet durch. Äh tschuldigung, falsche Richtung! Alles was wir nach oben steigen, müssen wir dann auch NOCHMAL runter (Nebenhöhlen, eh schon wissen). Wir steigen und steigen also und erst nach einer gefühlten Ewigkeit hielt es der Pilot für nötig, uns den Grund mitzuteilen. “Sehr geehrte Damen und Herren, wir mussten unseren Landeanflug abbrechen, weil nicht alle Passagiere auf ihren Plätzen waren.” Echt jetzt? Ich dachte, dass der “heftige Südwind”, den der Pilot für Keflavik angekündigt hatte der Grund war, und war schon leicht in Panik. Aber nein! Nur weil da einer seine Blase nicht unter Kontrolle hat. Wie wahrscheinlich alle anderen Fluggäste auch, hätte ich ihm am liebsten den Kragen umgedreht. Die Stewardess hat ihm dann beim Aussteigen erklärt, dass er das ja nie wieder tun soll, weil das “kein Joke” ist. Normalerweise müsste der Typ eine Strafe zahlen, weil wegen ihm waren wir 4 Stunden unterwegs.
Danach haben wir geschaut, dass wir unser Gepäck einsammeln und mit dem Taxi zum Hotel fahren. Der nette Herr an der Rezeption fragte uns, ob wir den Hot Tub noch benutzen wollen. Normalerweise macht er ihn um 24 Uhr zu (es war schon kurz danach), aber er würde ihn für uns noch offen lassen. Dieses Angebot ließen wir uns nicht entgehen und haben noch 20 Minuten gewackt und den Vulkan aus der Ferne bestaunt und gerochen.
Berichterstattung von Tag 1 folgt jetzt auch noch, weil sonst komme ich mit den Blogs hinterher.
Lexe
PS: Wir beweisen Lernfähigkeit, diesmal hat Christian die kurze Hose bereits in Wien gegen eine lange Hose ausgetauscht. 😉
Das klingt ja nach einem “stressigen” Flug… da habt ihr euch die Erholung im Hot Tub so richtig verdient!
Mittlerweile kann ich schon wieder drüber lachen! 😀