Gastbeitrag zu Paris – Die Stadt der Liebe, der ungebetenen Gäste und der Space Invader (Petra)

Lexe hat mich eingeladen, unseren Paristripp im April dieses Jahres mit ein paar Anekdoten aus der Sicht der Steiners zu ergänzen. Das mache ich doch gerne!

Erstaunlicherweise habe ich den Flug nach Paris überlebt. Wieder einmal ein im Geiste erstelltes Testament für die Katz‘ … Beim Aussteigen aus dem Flieger habe ich in einer der vorderen Sitzreihen eine Barbiepuppe gefunden, diese mitgenommen und bei der Gepäckausgabe der glücklichen Besitzerin übergeben. Meine gute Tat des Tages und nebenbei konnte ich mein Schwesterherz erheitern, die die Barbiepuppe in meiner Hand erst auf halben Wege entdeckt und sich gefragt hat, wie ich denn jetzt dazu gekommen bin.

Theo hatte schon von Freitag auf Samstag in der Nacht Bauchschmerzen, die dann im Laufe des Tages immer schlimmer wurden. Nach der Bootsfahrt auf der Seine stand dann die Waffelverkostung an, die er sich gewünscht hat und die wir schon bei der Planung der Reise dazu gebucht hatten. Beim Standl angekommen, mussten wir uns zuerst einmal anstellen. Wir gingen alle davon aus, dass wo Waffelverkostung drauf steht auch eine Waffelverkostung drinnen ist. Denkste! Der Verkäufer hat im schnellsten Französisch die halbe Karte runtergerasselt, von verschiedensten Waffeln über Getränke bis hin zu Eis konnten wir uns plötzlich alles aussuchen. Der Theo hat dann gleich einmal gemeint, nein, er könne jetzt sicher keine Waffel essen, wurscht, ob wir nur wegen ihm bei der Waffelverkostung seien oder nicht. Ich wollte auch nicht unbedingt eine Waffel, der Simon schon und der Christian eigentlich auch, aber bekommen hat nur der Simon eine … Wie genau das abgelaufen ist (Lexe hat bestellt), habe ich schon damals nicht ganz verstanden, jedenfalls aber war die Laune sowohl bei Theo (wegen der Bauchschmerzen) als auch bei Christian (weil keine Waffel) danach im Keller … Die Lexe war auch nicht mehr ganz glücklich, weil der Christian nicht mehr ganz glücklich war … Dem Simon hat es geschmeckt, mir war’s wurscht …

Kaum in der Wohnung angekommen hat Theo sich bis Sonntag in der Früh fast nur am Klo aufgehalten, geschlafen hat keiner von uns Steiners. Lexe und Christian sind dann alleine zum Fußballstadium aufgebrochen, wir wollten alle noch ein wenig schlafen. Aber das war uns nicht gegönnt. Um 10 Uhr ging plötzlich der Feueralarm los. Wir alle im Pyjama, der Theo komplett fertig nach einer Nacht Kotzen und Durchfall. Wir haben dann erst einmal die Tür aufgemacht und in den Gang hinausgeschaut. Kein Rauch – noch kein Rauch … Wir haben dann beschlossen, dass der Simon schauen gehen soll, was los ist. Der also die enge Wendeltreppe aus dem dritten, vierten oder fünften Stock (keine Ahnung mehr, auf welcher Etage wir waren) runter, während der Theo und ich wenigstens unsere Schuhe und Jacken angezogen haben für den Ernstfall. Und die ganze Zeit hat der Feueralarm in unseren Ohren gedröhnt … Nach fünf Minuten war der Simon wieder da: Fehlalarm! Ein paar Chinesen – äh Asiaten, Chinesen darf man ja nicht mehr sagen – haben Essen gekocht und dabei den Alarm ausgelöst! Ja, wenn man auch den Hund zu scharf anbrät … Es hat dann noch gefühlt ewig gedauert, bis der Alarm endlich verstummt ist, aber die Ohren haben mir noch eine Zeitlang geklingelt.

Der Theo lag bis Montagmittag flach, Montagnachmittag konnte er aber wieder am Sightseeing Programm teilnehmen. Ende gut, alles gut – Denkste! Dienstag in der Früh hat der Magen-Darm-Virus bei Simon zugeschlagen! In unserer Reiseapotheke fand sich kein einziges Mittel dagegen, in der von Lexe immerhin eine Packung längst abgelaufene Imodium Tabletten. Würde man zu Hause ja nie nehmen, in diesem Fall blieb uns aber keine andere Wahl, als Simon eine davon zu geben, denn sonst hätte er es nie und nimmer in den Flieger nach Hause geschafft. Den Flug hat er auch ganz gut überstanden, ich habe ein weiteres Mal einen Flug überlebt, aber die Fahrt nach Hause war dann grenzwertig. Ich war noch nie so froh, zu Hause in die Einfahrt einzubiegen wie an diesem Abend!

Wer eine Reise tut, kann was erzählen. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt – diese beiden Sprüche sind seit diesem Paristripp gefährliche Drohungen für mich! (Und recht hatte ich damit: siehe unser Tripp im Mai nach Wien – aber das ist eine andere Geschichte … )

Fotos + Text Copyright Petra St.

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *