Lexe oder das Pferd in Gefahr?

Hallo aus Akureyri!

Heute in der Früh ging es um halb 8 los Richtung Grenivik, denn dort hatten wir unsere Reittouren bei Pólar Hestar gebucht. Ja, Mehrzahl, weil ich nur eine Stunde unterwegs war, Christians Ausritt hingegen dauerte 3 Stunden.

Das Wetter war grau und regnerisch, und wir bekamen gleich mal super-schicke Polar-Anzüge, damit uns nicht kalt wird. ;- ) Meine “Gruppe” der langsam im Schritt durch die isländische Landschaft schleichenden Reiter bestand genau aus mir und Sarah, mein Guide. Die erste Herausforderung war auf das Pferd rauf zu kommen. Mein Pferd war der 9-jährige Kolfinnur, der für ein Isländer Pferd relativ groß ist. Ich brauchte also die Aufstiegshilfe, weil man sich in dem Anzug-Ungetüm ja zusätzlich kaum bewegen kann. Kolfinnur ist eines der geduldigsten Pferde, das sie haben. Trotzdem war er anfangs etwas bockig, aber dann ist er brav Sarah und Ihrem Pferd hinterhergetrottet. Ich bin ja bis jetzt erst zweimal auf einem Island Pferd gesessen und da war der Boden immer gerade. Jetzt ging es plötzlich über Stock und Stein und mir war das am Anfang gar nicht geheuer. Aber man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran und Kolfinnur war extrem gutmütig. Als wir zu einem kleinen Bach kamen, hat er zuerst gezögert, aber das kann ich ihm nicht verdenken, denn wer holt sich bei den Wassertemperaturen schon gerne nasse Füße? Einmal hätte er gerne einen Ausflug auf die grüne Wiese gemacht, aber ich habe es selbständig geschafft, ihn wieder auf den Weg zurück zu leiten. Froh, dass mich das Pferd nicht aus Frust auf dem Weg abgeworfen hat, bin ich nach einer Stunde wieder am Pferdehof angekommen. Nun musste ich von dem Pferd auch wieder runter, was halbwegs gut geklappt hat. Ich werde morgen wohl einige Muskeln spüren, haha. Ich hatte dann 2 Stunden Zeit zum Kaffee/Tee trinken und Kuchen essen. Dabei hatte ich Gesellschaft von einer roten Katze.

Kurz vor 12 Uhr bin ich dann nach draußen, um auf Christians Gruppe zu warten und zu filmen. Christian kam nass bis auf die Unterhose zurück. (Ich hatte eine halbwegs trockene Phase erwischt und hatte nur kalte Zehen.) Wir hatten aber sowieso unser Gepäck im Auto und so konnte er trockene Sachen anziehen. Wir haben dann dort noch mit den zwei aus seiner Gruppe ein bisschen unterhalten und weiter Kaffee getrunken. Auf jeden Fall kann ich Reittouren bei Pólar Hestar definitiv empfehlen (unbezahlte Werbung).

Kurz nach 14 Uhr sind wir in unserer Unterkunft angekommen und haben gleich mal die nassen Sachen aufgehängt und dann gekocht. Später fahren wir noch nach Akureyri und dann in die Forrest Lagoon zum Wacken.

Das Wetter ist ja definitiv winterlich geworden. 4 Grad mit Wind! Heute war die Skiunterwäsche wirklich notwendig.

Wegen des bescheidenen Wetters ist unsere Walbeobachtungstour für morgen auch abgesagt worden. Die Wellenvorhersage (und ja, ich meine wirklich Wellen) war ja nicht so prickelnd (also eher große Wellen), weswegen ich da gar nicht so beleidigt bin. Vielleicht ergibt sich ja in Reykjavik noch etwas.

Bis morgen,

Lexe & Christian

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